Steppengarten

Der Klimawandel erfordert ein Umdenken in der Gartengestaltung. Ein Steppengarten entsteht.

2021 haben Kleingärtner*innen einen Steppengarten mit Wildstauden, Gräsern und Blumenzwiebeln angelegt. Ein neuer Lebensraum für Pflanzen und Insekten wird entstehen. Wir möchten aber auch herausfinden, welche Antworten Gärtner*innen auf die veränderten Klimabedingungen geben können. Auf die Pflanzenauswahl kommt es an! Nur junge Pflanzen, die sich an einen trockenen und halbschattigen Standort mit mittlerer Bodenqualität adaptieren können, sind geeignet. Eine zusätzliche Schicht aus mineralischem Mulch (10 cm dick) verhindert, dass Wasser verdunstet, Unkraut unnötig keimt und sich der Boden verdichtet. Künftig sollen der Gießaufwand und die Pflegeeingriffe gering sein. Der Wuchs der Pflanzen wird kleiner und ihr Wachstum langsamer sein. Natürlichkeit entsteht. Vereinzelte Steine und Holzäste auf der Fläche bieten Unterschlupfangebote für Insekten. Eine zurückhaltende Wegführung strahlt Ruhe und Natürlichkeit aus. Jetzt kann sich die Fauna entfalten. Die Initiative zum Steppengarten kam Dank einer engagierten Arbeitsgruppe aus dem Verein. Viele Kleingärtner*innen haben dann während zurückliegender Arbeitseinsätze mitgeholfen, das Gemeinschaftsprojekt erfolgreich umzusetzen.

Pflanzen im Steppengarten

Blumenzwiebeln: Wildtulpe, Wildkrokus, Türkischer Winterling, Sibirischer Blaustern, Spanisches Hasenglöckchen, Purpur-Kugellauch Gräser: Polsterartige Segge - The Beatles, Reitgras, Tautropfengras Gehölz: Felsenbirne Stauden: Purpurne Steinsame, Fingerhut, Wald-Windröschen, Knotiger Bergwald-Storchenschnabel, Mongolisches Fettblatt, Mandelblättrige Wolfsmilch, Akelei, Nesselblättrige Glockenblume, Schönaster Blue Star, Sperrige Aster, Gewöhnlicher Sonnenhut, Seltsamer Sonnenhut, Banater Kugeldistel, Polster-Fetthenne

 

 

 

 

 


Imkern auf Meedehorn

Auf Meedehorn gibt es mehrere Gartenfreund*innen, die in ihren Gärten imkern und eine große Imkerei mit acht Bienenstöcken. Die fleißigen Bienen sorgen in einem Umkreis von 5 km, vor allem jedoch auf der Halbinsel Meedehorn, für eine reiche Ernte an Obst und Gemüse in den Gärten.
Die Bienenhaltung durch Imker*innen hilft den Honigbienen beim Überleben. Sie sorgen für eine winter- und wetterfeste Behausung, Vermehrung und Züchtung. Die enorme Bestäubungsleistung der Honigbienen ist für uns alle überlebenswichtig. Sie sorgen dafür, dass Obst und Gemüse heranwachsen kann. Nach Rind und Schwein gelten Bienen als drittwichtigstes Nutztier. Da die Honigbienen als Volk überwintern, fliegen sie auch im Frühjahr in Volksstärke auf die ersten Blüten. Sie sind nicht auf bestimmte Pflanzenkulturen spezialisiert und bleiben so lange bei einer Blütenart, bis diese nicht mehr ergiebig ist.

Weitere Informationen:  BUND Bienenaktionsplan

Terra Preta auf Meedehorn

Die Terra Preta AG auf Meedehorn stellt wertvolle Erde unter brandenburgischen Bedingungen her. Aus feingeschreddertem Holz, Holzkohle, Pflanzenjauche, Tonmehl, Urgesteinsmehl und allem, was auf den Kompost kommt. Mit dem daraus entstehenden Humus wird der sandige Boden dauerhaft besser, weil er mehr Wasser speichern kann, ertragreicher ist und ohne zusätzlichen Dünger auskommt.

NABU: Schwarze Wundererde Terra Preta

 


Wildbienen

90% der weltweiten Bestäubung von Pflanzen erfolgt insbesondere durch Bienen. Das heißt: Wenn es weniger Bienen gibt, dann gibt es weniger bestäubte Pflanzen und wenn es weniger bestäubte Pflanzen gibt verschwindet die Lebensgrundlage für Mensch und Tier.  Das Aussterben der Wildbienenarten verläuft rasant, von 570 Wildbienenarten besteht nur noch die Hälfte. Die Situation ist dramatisch. Wir Kleingärtner möchten nicht, dass es sich „ausgebrummt“ hat. Die Pflanzenvielfalt in unseren Gärten bietet den Bienen Nahrung und einen Rückzugsort. Ein Stauden-, Kräuter- und Blumenbeet mit vielen bienen- und schmetterlingsfreundlichen Pflanzen wurde zusätzlich auf dem Vereinsgelände angelegt. Das Gelände ist umrahmt von blühenden Sträuchern wie Kupfer-Felsenbirne, Blutpflaume, Gefüllter Schneeball, Flieder, weißbunter Hartriegel, Schlehe und Kalifornischer Heckenkirsche.

Weiterführende Informationen vom BUND:
Mit Plan und Praxis: Bienen retten!

Bundesamt für Naturschutz: Informationen zum Insektenrückgang


Auenwälder

Auenwälder sind in der Aue von Flüssen oder Bächen zu finden. Im Winter sind sie langfristigen oder kurzfristigen Überflutungen ausgesetzt und im Sommer führen Starkregenereignisse zu  Hochwasser und Trockenperioden zu Niedrigwassersituationen. Flora und Fauna müssen mit diesen wechselhaften Bedingungen zurechtkommen. Ihr Wurzelwerk muss stabil sein und darf bei Hochwasser nicht weggeschwemmt werden oder faulen, muss jedoch auch trockene Phasen überstehen. Eschen, Erlen, Ulmen und Weiden sind standhaft. Sie verfügen über ein stabiles und tiefreichendes Wurzelwerk. Der Auenwald zählt zu den artenreichsten Ökosystemen.
Bei uns in der Lankebucht der Halbinsel sind Entwicklungsstufen eines Auenwaldes festzustellen. Es gehört zum Fließgewässer-system der Havel, die sich hier seeartig erweitert. Der an die Bucht angrenzende kleine Wald und der nördliche Uferbereich von Meedehorn werden im Winter und im Sommer regelmäßig überflutet - ein natürlicher Hochwasserschutz. Hier stehen Schwarzerlen, Ulmen und Weiden. Vogelarten wie Pirol, Mönchsgrasmücke, Nachtigall und Sprosser sind in der Lankebucht zu hören. Im Naturschutzbereich am Uferbereich der Halbinsel stehen alte Bäume. Totholz in jeder Form ist erwünscht und erhaltenswert. Denn auch das ist ein typisches Merkmal für den Auenwald. Damit dieser wertvolle Lebensraumtyp nicht gefährdet wird und sich weiter entwickeln kann, wird bei Aufforstungen auf standortheimische Baumarten geachtet. Eine übermäßige Entnahme von bestandsbildenden Bäumen, Stark- und Totholz kann diese Entwicklung gefährden bzw. ganz verhindern.
Weitere Informationen:
Lebensraumtyp 91EO (Auen-Wälder)
FFH-Schutzgebiet „Sacrower See und Königswald“ 
Bedeutung der Auen am Beispiel Elbe

Biber auf Meedehorn

Der Biber, das größte Nagetier unserer Heimat, lebt gerne in Flussauen. So ist es nicht verwunderlich, dass er sich auch an den Ufern des Meedehorns sehr wohl fühlt. Biber gestalten Flussauen mit. Das Wasser im Uferbereich ist tief genug, sodass sie Erdbaue errichten können. Im Uferbereich der Halbinsel, der unter Naturschutz steht, lebt er - so scheint es - stressfrei. Wir können ihn in der Dämmerung beobachten und wir kennen seine Fraßvorlieben: Besonders die Apfelbäume in den Gärten schätzt er. Im Winter stehen die Wurzel und Blätter der Wasserpflanzen sowie die Rinde der Gehölze am Ufer auf dem Speiseplan. So gut es geht, schützen wir unsere Pflanzen vor den Tieren, das klappt leider nicht immer. Dass die Biberaktivitäten die Entwicklung der Auenlandschaft fördern, freut uns natürlich dennoch. 
Informationen des NABU zum Biber in Brandenburg

Baumbestand auf Meedehorn

Bäume sind wichtig. Sie schützen die Halbinsel vor Stürmen und Erosion.  Besonders an der Inselspitze und in den Küstenbereichen ist das von Bedeutung. Auf der Halbinsel Meedehorn gibt es einen großen und zum Teil sehr alten Baumbestand. In den feuchten Ufergebieten wachsen vorwiegend Schwarzerlen, Weiden und Eschen.
In 2023 haben wir für die gesamte Anlage des Vereins ein vollständiges Baumkataster erstellen lassen. So haben wir einen guten Überblick über unseren gesamten Baumbestand, können kranke Bäume rechtzeitig entfernen lassen und Neuanpflanzungen planen.

Das nebenstehende Diagramm zeigt den Baumbestand und die Vielfalt auf Meedehorn. (Stand 2017)


Schmetterlinge

Mit dem Abenteuer Faltertage macht der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) auf die Bedrohung der Schmetterlinge aufmerksam und zeigt, wie Jed:er die heimischen Schmetterlinge schützen kann:

  • Mit einer Bestandsaufnahme im eigenen Garten, um möglichst viele Informationen über die Vorkommen der Schmetterlinge zu sammeln.
  • Mit schmetterlingsfreundlichen Gärten um ihnen beim Überleben zu helfen.

Fledermäuse auf Meedehorn

Die Halbinsel Meedehorn liegt im Naturschutzgebiet Sacrower See und Königswald, das Teil des Europäischen Flora-Fauna-Habitat-(FFH)-Schutzgebietsnetzes ist. Hier findet sich eine große Anzahl Fledermausarten. In der Dämmerung am Abend kann man sie in unseren Gärten und am Ufer beobachten.

Im Rahmen von Natura 2000 hat eine Kartierung der geschützten Fledermausarten stattgefunden. Die Ergebnisse der Bestands-aufnahme von Fledermäusen zeigen: Auch die Vielfalt an Fledermaus-arten in dem Flora-Fauna-Habitat-Gebiet ist einzigartig. „Mehr als die Hälfte der Arten, die es in ganz Brandenburg gibt, sind hier heimisch“, sagt Jochen Halfmann, freiberuflicher Biologe. Elf Arten wurden in dem Gebiet dokumentiert, darunter die vom Aussterben bedrohte Mopsfledermaus, die sich besonders in alten Wäldern wohlfühlt. Häufig bedrohen vor allem eingeführte Gehölze wie die amerikanische Traubenkirsche diese Vielfalt. „Wenn keine behutsame Pflege durch den Menschen stattfinden würde, hätten wir hier ein Problem.“ (Sarah Stoffers in Potsdamer Neue Nachrichten „Ein Zuhause für die Mopsfledermaus“, 23.10.2017).


Vögel

Jedes Jahr am zweiten Maiwochenende ruft der Naturschutzbund Deutschland (NABU) im ganzen Land zur Vogelzählung auf. Die gesammelten Daten geben eine Übersicht über die Vogelarten und lassen langfristige Entwicklungstrends erkennen. Ziel ist der Schutz der Vögel. Die letzte Vogelzählung auf dem Gelände unseres Kleingartenvereins fand 2017 unter der Leitung des NABU-Vogelkundlers Manfred Pohl statt. Alle Vogelarten, die wir auf dem zweistündigen Rundgang auf Meedehorn sehen und hören konnten, sind hier aufgeführt.

Welche Vogelarten über einen längeren Zeitraum (2012 -2017) in einem Kleingarten auf Meedehorn zu beobachten sind, hat ein Gartenfreund in einer Liste dargestellt. Die Ergebnisse der Vogelbeobachtung können Sie hier einsehen.

Eine Besonderheit an den Ufern der Halbinsel ist der Eisvogel. Wo ein Eisvogel lebt, sind die Gewässer in einem relativ guten Zustand und die Uferbereiche bieten ungestörte Nistmöglichkeiten in Höhlen.